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Fremdkörper

Maul/Ersticken

Vorsicht bei Spielzeugkauf!! Es wird viel für Hunde ungeeignetes Spielzeug angeboten!! Plastikpupperl sind oft zu leicht zu zerkauen und die Quietscherl leicht zu entfernen!!


Keine gekochten Knochen verfüttern da diese splittern können auch wenn 100mal nichts passiert!!!!

Anzeichen

  • Hund versucht zu würgen (wird oft mit Mandelentzündung verwechselt oder umgekehrt)
  • Fang steht offen
  • Starkes Speicheln
  • Hund reibt mit den Vorderpfoten am Fang
  • Schluckbeschwerden

Ursachen

  • Eingeklemmte Holzteile oder Knochensplitter im Oberkiefer oder zwischen den Zähnen.
  • Fäden (auch Trachealringe von Kauspielzeug) sind um die Zunge gewickelt wodurch diese anschwillt.
  • Kastanien , Steine oder Knochenstücke die im Hals stecken bleiben.

Was tun?

  • Verkeilte Fremdkörper nach Möglichkeit entfernen oder Tierarzt aufsuchen.
  • Wird der Hund Ohnmächtig oder die Zunge bläulich ist keine Zeit mehr einen Tierarzt zu erreichen:
    • Fang mit einem Gegenstand (Schraubenziehergriff) öffnen
    • Maul genau untersuchen
    • Zunge hervorziehen, evt. liegt der Fremdkörper hinter dem Zungengrund.
    • Fremdkörper mit einer runden Pinzette entfernen.
    • Schlagen diese Versuche fehl:
      • Kleine Hunde an den Hinterbeinen hochheben und schütteln
      • Größere Hunde an der Brust hochheben und mit Kopf nach unten schütteln

Magen

Fremdkörper im Magen verursachen eine Reizung der Magenschleimhaut und führen im günstigsten Fall zu einer Gastritis (oftmaliges Erbrechen, Freßunlust, Mattigkeit, Bauchschmerzen bis hin zu blutigem Erbrechen)

Durch Fütterung von Sauerkraut werden die Fremdkörper oft herausgebrochen oder gehen auf natürlichem Wege ab, ein Esslöffel Salz in einem Glas lauwarmen Wasser einflößen – führt zu Brechreiz (nur anwenden wenn Sie gesehen haben, dass der Hund einen nicht scharfkantigen Fremdkörper geschluckt hat)

Gegebenenfalls Röntgenkontrolle, Endoskopie oder OP

Darm

Runde Fremdkörper bewirken einen Darmverschluß
Fadenförmige Fremdkörper eine Auffädelung des Darms

Anzeichen

  • Erbrechen
  • Mattigkeit
  • Kein oder wenig Kotabsatz (oft Kotdrang, der mit Durchfall verwechselt wird)
  • Futterverweigerung
  • Fieber? Normale Rektaltemp.: 38 bis 39 Grad Celsius je nach Körpergröße (kleinerer Hund höhere Temp. Als größerer Hund)
  • Bauchschmerzen: Gebetshaltung des Hundes: Vorderbeine nach unten, durchgestreckter Rücken, Popsch in der Höhe, oder runder aufgezogener Rücken, harter Bauch.


Sofort zum Tierarzt oder Röntgenkontrolle oder OP

Differenzialdiagnosen Magen, Darm

  • Virale oder bakterielle Infektionen der Gastrointestinaltraktes
  • Vergiftungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Insuffizienz
  • Erkrankungen der Leber
  • Futterunverträglichkeiten

Auge

Anzeichen

  • Schnelles Anschwellen der Lider.
  • Augenausfluss, gerötete Konjunktiven(Augenschleimhäute)
  • Reiben des Kopfes mit Pfoten oder am Boden
  • Lichtscheue

Differenzialdiagnosen

  • Eine Granne (Schliafhansl) steckt unter dem 3.Augenlid
  • Hornhautverletzung
  • Verätzung mit Kalk, Zement, Chemikalien
  • Haare die an der Hornhaut reiben
  • Missbildungen der Augenlider (Entropiun, Extropium)

Was tun

  • Bei Verätzungen mit viel Wasser ausspülen
  • Auge sanft öffnen und gegebenenfalls Fremdkörper unter dritten Augenlid, in Ober- oder Unterlid entfernen.
  • Bei leichter Augenentzündung mit Kamillentee abbaden und milde Augensalbe verabreichen (Oleovit od. Refobacin).
  • Im Zweifelsfall ist es besser einen Tierarzt aufzusuchen, da das Auge doch ein empfindliches Organ ist.
  • Auf keinen Fall Kortisonhältige Augensalben verwenden, wenn eine Verletzung der Hornhaut nicht ausgeschlossen werden kann.

Ohren

Anzeichen

  • Plötzliches starkes Kopfschütteln (Ohrentzündungen entstehen meist langsamer).
  • Schiefhalten des Kopfes.
  • Quietschen beim Anfassen.
  • In der Regel einseitig (oftmals Unterschied zu Ohrenentzündung).
  • Bei längerem Bestehen unangenehmer Geruch des Ohres und bräunliche Massen in der Ohrmuschel.

Differenzialdiagnosen

  • Meistens Sommer oder Herbst, Grannen von Gräsern oder Getreide gelangen in den äußeren Gehörgang.
  • Otitis externa purlenta et ceruminosa oder bakterielle Ohrenentzündung.
  • Otitis externe parasitica oder Ohrmilben.

Was tun

  • Bei langhaarigen Hunden das Ohr nach jedem Spaziergang auf Grannen absuchen, bevor diese in den Gehörgang wandern am besten die Haare der Ohrmuschelinnenseite abrasieren.
  • Bei Verdacht auf Fremdkörper keine Ohrentropfen in den Gehörgang geben (Grannen gehen nicht von selbst wieder heraus).
  • Möglichst bald Tierarzt aufsuchen, da die Grannen immer tiefer wandern und das Trommelfell perforieren können

Ohrenentzündungen entstehen meistens wenn:

  • Wasser in den äußeren Gehörgang gelangt
  • Zugluft beim Autofahren besteht
  • Der Gehörgang mit Haaren verlegt ist (regelmäßig auszupfen)

 

Bei Hunden die zu Ohrenentzündung neigen empfiehlt sich eine regelmäßige Ohrkontrolle und die Reinigung mit einem milden Ohrenreiniger (z.B. Epiotic), wobei auch eine zweimalwöchentliche Anwendung eines milden Ohrdesinfektionsmittels (z.B. Chlorhexiderm oto) sich als günstig erwiesen hat. Bei manifesten Ohrenentzündungen handelt es sich bei Hunden immer um Mischinfektionen von Bakterien und Pilzen, daher keine humanen Ohrentropfe verwenden (in der Regel wirkungslos) sondern für Hunde zugelassene Präparate (z.B. Surolan, Fucidine).

Pfote

Anzeichen

  • Vermehrtes Lecken
  • Lahmheit
  • Schwellung, Rötung, Schmerzhaftigkeit

Differenzialdiagnosen

  • Grannen die im Fell hängen bleiben wandern im Zehenzwischenraum durch die intakte Haut ein und entzünden sich.
  • Entzündete Haarfollikel
  • Schnittverletzungen
  • Wundgelaufene Pfoten
  • Eingerissene, ausgerissene Krallen
  • Krallenbettentzündung

Was tun bei Grannen

  • Haare an den Pfoten kürzen, nach jedem Spaziergang kontrollieren.
  • Ichtolan (Zugsalben) verbände bis Abszeß reif ist (zieht Granne in 1-2 Tagen aus dem Gewebe, welche dann leicht zu entfernen ist).
  • Pfote mehrmals täglich mit Kamillen oder Käsepappeltee baden wenn Abszeß offen ist.
  • Im Zweifelsfall den Tierarzt aufsuchen.

Was tun bei Verletzungen

  • Haare entfernen
  • Mit Kamillen-, Käsepappeltee abbaden und mit Betaisotonna reinigen.
  • Verband als Wundschutz wird täglich gewechselt
  • Klaffende Wunden gehören rasch chirurgisch versorgt.
  • Bei ausgerissenen, eingerissenen Krallen lose Teile unter lokaler Anästhesie entfernen lassen, mit Kamillentee, mit Beta isotona abbaden, mit Silberpuder bedecken und einen Wundschutzverband anlegen ( siehe Verband).